Was versteht man unter Brustkrebs-Chirurgie?
Brustkrebs-Chirurgie ist eine Behandlungsoption für Brustkrebs. Bei der Operation wird der Krebs mit einem Eingriff entfernt. Häufig wird sie in Kombination mit anderen Behandlungen angewendet. Dazu können Strahlentherapie, Chemotherapie, Hormontherapie und gezielte Therapie gehören.
Die Chirurgie kann auch zur Verringerung des Risikos für zukünftigen Krebs eingesetzt werden. Dies könnte für Personen mit sehr hohem Brustkrebsrisiko eine Option sein. Dies ist in der Regel der Fall, wenn eine starke familiäre Vorbelastung für Brustkrebs oder erbliche genetische Veränderungen bestehen, die das Krebsrisiko erhöhen.
Zu den Brustkrebs-Operationen gehören:
– Tumorentfernung (Lumpektomie): Hierbei wird ein Teil des Brustgewebes entfernt.
– Mastektomie: Hierbei wird das gesamte Brustgewebe entfernt.
– Entfernung nahegelegener Lymphknoten.
– Rekonstruktive Chirurgie zur Wiederherstellung der Brust nach Mastektomie.
Welche Brustkrebs-Operation für Sie die beste ist, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören Größe und Stadium des Krebses, andere Behandlungsoptionen, Ziele und Präferenzen sowie andere Faktoren in Bezug auf die Gesundheit.
Arten der Operation
Es gibt verschiedene Arten von Operationen bei Brustkrebs:
Die Lumpektomie ist eine teilweise Entfernung des Brustgewebes. Bei dieser Operation wird nur der Tumor sowie ein Stück des umgebenden, gesunden Gewebes entfernt. Der Rest der Brust und die Brustwarze bleiben erhalten. Die Lumpektomie eignet sich besonders für kleinere Tumore im Frühstadium.
Bei der Mastektomie wird die gesamte Brust inklusive Brustdrüsengewebe entfernt. Man unterscheidet zwischen der einfachen Mastektomie, bei der auch die Brustwarze entfernt wird, und der nipple-sparing Mastektomie. Bei Letzterer bleiben die Brustwarze und die Haut erhalten. Die Mastektomie kommt besonders bei größeren Tumoren oder bei hohem Rückfallrisiko in Frage.
Die Sentinel-Knoten-Biopsie dient dazu, das Vorhandensein von Mikrometastasen in den Lymphknoten unterhalb der Achselhöhle zu klären. Hierbei werden die Lymphknoten, die als erste vom Tumor erreicht werden, punktiert und untersucht.
Mithilfe einer Brustrekonstruktion kann nach einer Mastektomie der natürliche Kontur der Brust wiederhergestellt werden. Dies geschieht entweder mit Eigengewebetransplantaten, wie dem DIEP-Lappen, oder mit Implantaten. Die Rekonstruktion kann direkt im Anschluss an die Krebsoperation oder in einem zweiten Eingriff erfolgen.
Warum wird sie durchgeführt?
Das Ziel der Brustkrebs-Chirurgie ist, Krebszellen aus der Brust zu entfernen. Bei der gewählten Brustrekonstruktion kann das Ziel zusätzlich die Wiederherstellung der Brustform sein. Dies kann in derselben Sitzung oder in einer späteren Operation erfolgen.
Risiken
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Brustkrebs-Chirurgie gewisse Risiken und Nebenwirkungen. Deren Auftreten ist jedoch stark von der konkreten Operation abhängig.
Zu den möglichen kurzfristigen Risiken gehören:
– Blutungen an der Operationsstelle, die gegebenenfalls einen erneuten Eingriff erforderlich machen.
– Entzündungen der Wunde (Infektionen), besonders wenn die Heilung gestört ist.
– Starke Schmerzen in Folge des Eingriffs. Diese lassen sich medikamentös behandeln.
– Probleme bei der Wundheilung wie oberflächliche Wundränder oder nicht verheilende Stellen.
Langfristige Risiken nach Operationen mit Lymphknotenentfernung können sein:
– Ein schwerer Arm (Lymphödem) auf der operierten Seite aufgrund der Unterbrechung des Lymphabflusses.
– Veränderungen in der Wahrnehmung des eigenen Körpers und des Körperbildes.
– Dauerhafte Empfindungsstörungen oder Schmerzen in der Brust.
Es ist wichtig, diese möglichen Risiken und Folgen im Vorfeld der Operation ausführlich mit dem operierenden Arzt zu besprechen. Er kann Sie individuell über die zu erwartenden Nebenwirkungen aufklären. In den meisten Fällen sind die Beschwerden nach ausreichender Zeit wieder rückläufig.
Vorbereitung auf die Operation
Bevor die Operation erfolgt, werden Sie sich mit einem Brustkrebsspezialisten (Chirurgen) treffen. Dabei werden Ihre Behandlungsoptionen und der genaue Ablauf der Operation besprochen. Fragen Sie gezielt nach den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Möglichkeiten.
Eine wichtige Entscheidung ist, ob Sie sich für eine Brustrekonstruktion entscheiden. In diesem Fall sollten Sie sich ebenfalls mit einem plastischen Chirurgen beraten.
Ablauf der Operation
– Sie erhalten eine Vollnarkose
– Der Chirurg entfernt den Tumor und gegebenenfalls Lymphknoten
– Die Wunde wird verschlossen
– Eventuell beginnt direkt im Anschluss die plastische Operation
– Nach der OP wird die Vitalität überwacht, Schmerztherapie erfolgt
– In den meisten Fällen kann noch am selben Tag nach Hause entlassen werden
Der genaue Ablauf hängt von Art des Eingriffs und Ihrem individuellen Fall ab.
Ergebnisse und Nachbehandlung
Das Ergebnis der OP zeigt, ob alle Krebszellen entfernt werden konnten. Häufig folgen noch weitere Behandlungen wie Bestrahlung oder Medikamente.
Bei einer Brustrekonstruktion sind gegebenenfalls mehrere Operationen notwendig, um das endgültige Ergebnis zu erzielen.
Ihr Arzt wird Sie über die weiteren Schritte aufklären und beim Heilungsprozess begleiten. Fragen Sie gezielt nach, um die Behandlung zu verstehen und mitgestalten zu können.
Quellen und weiterführende Informationen
https://www.cancer.org/cancer/types/breast-cancer/treatment/surgery-for-breast-cancer.html